Vorletzte Woche durfte ich am TYPO3 Camp Berlin 15 ein paar Worte zu TYPO3 sagen. Sebastian Kreideweiss fragte mich, ob ich nicht meine Sicht auf das Projekt kurz umreißen und präsentieren könnte. Ich werde immer mal wieder danach gefragt, wie denn die verschiedenen Veränderungen zu werten seien und wie es weitergeht. Obwohl ich da ja nicht irgendwie Deutungshoheit hätte, habe ich natürlich so meine Gedanken dazu. Nachfolgend habe ich sie kurz verschriftlicht.
(Lesedauer: 3 Minuten)
Wo stehen wir?
Ich denke, TYPO3 steht an einem der wichtigsten Punkte seiner Geschichte. Die nächsten 12 Monate werden entscheidend sein, ob TYPO3 weiter aufblüht oder stagniert.
Die Chancen für TYPO3 wieder wirklich an die Spitze zurück finden zu können, standen in den letzten Jahren nie so gut wie jetzt!
Warum denn das, denkt sich jetzt sicher der eine oder andere. Folgende 4 Punkte sind für mich ausschlaggebend:
Ein wiederauferstandenes Core-Team und Mr. Full-Time-PO
Dass Matthes sich als Full-Time-PO zur Verfügung stellt (resp. dass ihn WMDB dafür freistellt), ist ein absoluter Glücksfall für TYPO3. Seine Initiativen & Koordination, sein Drive und Motivation haben dazu geführt, dass viel mehr Leute contributen und mithelfen TYPO3 weiterzubringen. Was in den letzten Monaten vom Team geschaffen wurde, ist sensationell und ich bin mir sicher, wir werden weitere Dinge sehen, die wir so nicht erwartet hätten.
TYPO3 Neos -> NEOS CMS
Für viel zu lange Zeit hat uns der Spagat über zwei Produkte beschäftigt. Ich habe das zu spät realisiert und gedacht, es wäre einfacher alles unter diesem Umbrella weiterzuentwickeln. Leider war es das eben nicht. Die Situation hat das Neos Team und das TYPO3 gelähmt. Dass wir diese Spannung nun lösen konnten und dass wir sie eben auch so lösen konnten, dass beide Teams gestärkt daraus hervorgehen, ist von entscheidender Wichtigkeit. Dieser Split hat bei beiden Teams neue Kräfte freigesetzt. Genau das wollten wir damit ja bezwecken. Als Robert und ich ein paar Stunden vor dem Announcement über die bevorstehenden Tage sprachen, waren wir uns einig, dass es wohl einen ziemlichen Shitstorm geben wird. Dass es nicht dazu gekommen ist, zeigt, dass in dieser Community wohl lange und ausgiebig diskutiert und auch gerne mal geranted wird, aber Argumente und Werte vorgehen.
The TYPO3 spirit
TYPO3 Veranstaltungen wie das TYPO3 Camp Berlin zeigen immer wieder, wie gut der Spirit in der Community ist. Ich konnte zwar nicht lange in Berlin bleiben, aber man fühlt es sofort. Das Camp war ausverkauft und es wurden unzählige Sessions vorgeschlagen. Wo sonst finden sich +150 Leute am Wochenende ein, um sich auszutauschen? Es ist dieser Spirit, den wir uns bewahrt haben und der TYPO3 so speziell macht.
TYPO3 Association
Die TYPO3 Association war glaube ich noch nie so aktiv und sie wird wohl noch aktiver. Die vielen neuen Leute tun den Gremien gut und wir sind bereits viel mehr im Doing als je zuvor. Die Vorbereitungen zum Strukturwandel sind angelaufen. Es gibt sehr viel zu tun und von vielen Punkten habe ich ehrlich gesagt noch keinen wirklichen Plan, wie wir sie umsetzen wollen. Mich wird diese Arbeit die nächsten Monate auf Trab halten und ich hoffe wir können möglichst viele Ziele, wie in Scenario 3 formuliert, auch erreichen.
Wie weiter?
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner
Wir haben es in der Hand. Jeder und jede einzelne. Nein, Matthes wird es nicht alleine richten, Olivier auch nicht und die Association auch nicht. Es braucht jeden und jede, um die Zukunft von TYPO3 in eine strahlende Zukunft zu verwandeln. Ich wiederhole mich: Die Chancen standen noch nie so gut wie jetzt. Packen wir es also an.
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Eine Antwort auf „TYPO3: Jetzt oder nie!“
Auf jedes klassische TYPO3 Projekt kommen bei mir 5 Projekte, bei denen T3 eigentlich viel zu überdimensioniert ist. T3 scheint sich endlich darauf zu besinnen, antworten geben zu wollen, wie man schneller und komfortabler Websites integriert, so dass sich auch kleinere Projekte zukünftig genauso elegant mit T3 umsetzen lassen wie mit vielen anderen, modernen Systemen. Andere, selbst kleine Systeme können mittlerweile auch mit großen Projekten umgehen, so dass T3 sich ohnehin breiter aufstellen muss, um nicht immer tiefer in eine Sparte gedrängt zu werden. Ich bin bereits bei vielen Projekten zu einem anderen CMS gewechselt, alleine durch ist Entwicklung von TYPO3 7 und dem, was zukünftig kommen wird, bin ich bei den meisten Projekten wieder zurück bei TYPO3.