Im Moment bin ich gerade wieder dabei für unsere Firmen neue Team-Mitglieder zu finden. Bei Parashift, unserem DeepTech-Start-Up im Dokumentenbereich, ist das mittlerweile ein Team-Effort. Nicht nur, aber auch weil’s der Chef, also ich, in der Vergangenheit immer mal wieder ein wenig verbockt hat.
(Dieser Artikel erschien erstmalig auf topsoft.ch)
Ich habe Leute eingestellt, die manchmal nicht so richtig zum Team und zu unserer Mission gepasst haben. Ich war einfach zu ungeduldig und wollte die Stelle möglichst rasch besetzen. Das hat öfter als nicht zu der schmerzhaften Situationen geführt, dass wir das wieder korrigieren mussten, ohne dass die hauptsächlich Leidtragenden viel dafürkonnten.
«Team- und Culture-Fit» über (fast) allem
Es gibt unglaublich viele sehr gute und fähige Leute da draussen. Sie alle machen einen grossartigen Job. Trotzdem ist nicht jede Person, die über grosse Machine Learning Erfahrung verfügt, an der richtigen Stelle bei uns. Und- fast noch perfider- nicht alle, die fast keine Erfahrung mit Dokumenten haben, sind bei uns automatisch falsch.
Ich habe über die Zeit gelernt, dass die «kulturelle Kompatibilität» einer der allerwichtigsten Einflussfaktoren darauf ist, ob ein Job-Kandidat ein wertvolles und tragendes Team-Mitglied wird. Gerade in kleinen Firmen wie unsere – also etwas über 40 Mitarbeitende – ist das von entscheidender Wichtigkeit. Und mit steigenden Ambitionen als Firma ist auch die «Kulturkomponente» wichtiger.
«Soft-Faktoren-Match»
Umso frustrierender ist, dass wir auf viele Stellen eine Unmenge an Bewerbungen bekommen. Üblicherweise kann 1/3 direkt aussortiert werden, weil die angegebenen Skills nicht den ausgeschriebenen Anforderungen entsprechen. Es bleiben daher rund 2/3 der Bewerbungen, die wir durchgehen müssen. Wenn wir uns mit diesen Bewerbungen auseinandergesetzt haben bleiben vielleicht 3 % welche wirklich in Frage kommen. Oft sind es, so ist es leider, auch erst mal 0 %.
Dieser Aufwand ist völlig sinnlos und für alle frustrierend.
Eine neuartige Recruiting-Plattform
Ich glaube es ist Zeit, dass sich das ändert. Und es ist vergleichsweise einfach zu ändern. Am Anfang steht das «Neu-Denken» dieses Prozesses, weg von der «Selektion» hin zu einem gegenseitigen «Finden». Was schon fast banal esoterisch anmutet, ist in der Tat ein fundamentales Umdenken.
Natürlich müssen die Fakten zu Ausbildung und Erfahrung stimmen, aber es sollten eben bei Arbeitgebern und -nehmern auch ein Grossteil an Soft-Faktoren abgefragt und «gematched» werden. So könnte eine Recruiting-Plattform des nächsten Jahrzehnts nicht einfach ein (hochbezahlter) «Digital-Inserate-Wald» sein, sondern ein echter Digitaler Recruiting Partner, der dafür sorgt, dass die richtigen Teams und Mitarbeiter zusammenfinden. Damit spart man einen Grossteil der Zeit für unpassende Konstellationen. Und hat damit mehr Zeit, sich besser kennen zu lernen.
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